Eine beeindruckende Berglandschaft, weit in den Himmel ragende Berggipfel, umgeben von zartem Nebel und blauem Himmel – das Timmelsjoch, ein bedeutender Passübergang im hinteren Ötztal. Dank der errichteten, hochwertigen Passstraße gelten die Regeln der Vergangenheit nicht mehr. Früher nämlich mussten Grenzübergänger den Pass mühsam hochkraxeln und auf der anderen Seite wieder hinuntergehen. Heutzutage wird das Überqueren des Timmelsjoch (Passo del Rambo auf Italienisch) zum wahren Erlebnis. Die Hochalpenstraße wartet mit zahlreichen Überraschungen auf. Begleite uns auf der Reise und erfahre die wichtigsten Informationen zum Timmelsjoch.
Allgemeine Informationen zum Timmelsjoch
- Das Timmelsjoch hat eine Höhe von 2.509 m.
- Der Pass verbindet Sölden (Ötztal) mit St. Leonhard in Passeier (Südtirol).
- Es wurden fünf Erlebnisstationen aufgebaut – das passierte im Jahr 2011.
- Die Passhöhe wurde am 17.07.1959 eröffnet. Im September 1968 durften Fahrzeuge den Pass zum ersten Mal überqueren. Die Straße war somit offiziell für den Verkehr freigegeben.
- Die Steigung beträgt maximal 13-14 %.
- Die lange Straße weist in etwa 30 Kehren auf.
- Die Länge der Strecke zwischen Obergurgl nach Meran ist 60 km. Die Fahrtzeit beträgt in etwa 1,5 Stunden.
- Bereits in der Vergangenheit spielte der Pass eine bedeutende Rolle. So soll er laut Überlieferungen bereits von Hirten zum Übergang genutzt worden sein. In der Neuzeit sowie im Mittelalter betrieben die Ötztaler Kraxenträger Handel mit Südtirol und nutzten dafür den Pass, um von A nach B zu kommen. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts begannen die Arbeiten zum Straßenaufbau, der dann schließlich den Übergang erleichtern sollte.
Welche Sehenswürdigkeiten gibt es am Timmelsjoch zu entdecken?
Wie bereits in der Einleitung erklärt wurde, gibt es auf der Fahrt einiges zu entdecken. So sind es nicht zuletzt die fünf sehr auffallenden Architekturskulpturen, die wertvolle Informationen für den Grenzübergänger parat halten. Sie werden auch als “Steg” (toller Aussichtspunkt), “Schmuggler” (begehbarer Würfel), “Passmuseum” (Informationen zur Geschichte des Timmelsjoch), “Fernrohr” (180 °-Panorama) und “Granat” (tolle Aussicht auf Moos im Passeiertal) bezeichnet. Darin erhältst Du Informationen zur Transhumanz, über eine UFO-Landung sowie über die Gemeinsamkeiten vom Ötztal und Passeiertal. Außerdem erfährst Du tolle Geschichten aus dem einst höchsten Bergwerk innerhalb Europas.
Zudem wartet das Timmelsjoch mit einem tollen Museum auf – das weit über die Grenzen hinaus bekannte imposante Motorradmuseum (leider aktuell noch geschlossen, mehr dazu weiter unten) am Top Crosspoint Mountain auf der österreichischen Seite; es präsentiert über 230 Motorräder und interessante Teile aus der Automobilbranche.
Wer nicht mit dem eigenen PKW fahren möchte, kann das Angebot des Timmelsbusses nutzen. Dieser fährt über die Sommermonate viermal täglich entlang des Passes. Reisende können überall aussteigen und die Chance nutzen, tolle Wanderungen zu machen.
Timmelsjoch Schneeräumung 2021
Aufgrund der hochgebirgigen Lage ist ein Überqueren des Passes nicht ganzjährig möglich. Die Straße öffnet meist Ende Mai ihre Tore und ist dann für etwa fünf Monate bis November befahrbar. Natürlich ist es bedeutend, dass Du die Öffnungszeiten des jeweiligen Jahres berücksichtigst. Im Jahr 2021 wird die Straße am 10. Juni öffnen. Die Timmelsjoch Schneeräumung 2021 ist mit diesem Datum abgeschlossen und die Straße für den Verkehr sicher. Der Pass darf nur zwischen 07.00 und 20.00 Uhr befahren werden.
Folgende Fahrzeuge sind zugelassen:
- Die Höhe vom Fahrzeug muss unter vier Metern sein.
- Wohnmobile und LKWs mit einer maximalen Breite von 2,55 Meter
- Gesamtgewicht liegt bei acht Tonnen
- Wenn ein Bus eine Länge über 10 Meter hat oder über acht Tonnen, darf er nicht fahren.
- Auch Anhänger, die eine maximale Länge von 4,50 Meter überschreiten, dürfen den Pass nicht überqueren.
Wie hoch ist der Preis für die Timmelsjoch Maut?
Wer die Straße überqueren möchte, muss mit einer Maut rechnen – egal, ob Du von der österreichischen oder italienischen Seite startest. Der Ort, wo die Gebühr bezahlt werden muss, befindet sich im Top Mountain Crosspoint kurz hinter Hochgurgl (österreichische Seite).
Die Preise sind je nach Fahrzeugtyp unterschiedlich hoch.
PKW-Preise:
- Einfache Fahrt: 17 Euro
- Hin- und Rückfahrt: 24 Euro
- Saisonkarte: 80 Euro
Die Preise für ein Motorrad liegen bei:
- Einfache Fahrt: 15 Euro
- Hin- und Rückfahrt: 21 Euro
- Saisonkarte: 80 Euro
Die Preise für Busse und Wohnmobile sind ein bisschen teurer. Eine einfache Fahrt liegt bei etwa 28 Euro.
Wie läuft die Schneeräumung auf der Hochalpenstraße ab?
Die gebirgige Lage des Timmelsjoch zwingt den Menschen dazu, die Straße regelmäßig von Schnee zu befreien. Dafür werden Schneefräsen genutzt, die Schneehöhen bis zu 25 Meter bewältigen müssen – begonnen wird dabei auf der österreichischen Seite. Die mühsamen Arbeiten können bis zu acht Wochen dauernd. Deshalb wird damit schon im April begonnen.
Wir waren für euch vor Ort und durften das ganze Spektakel filmen:
Exklusive Einblicke in die Schneeräumung + Interview mit Arbeitern
Schock: Brand im Motorradmuseum – wird es wieder aufgebaut?
Im Januar 2021 berichteten Medien schockiert über den Brand im Motorradmuseum; das war für die Gegend rund um das Timmelsjoch wohl der schlimmste Brand der letzten Jahrzehnte. Das Museum ist komplett abgebrannt. Der Grund vom Feuer war ein technischer Defekt an einem der Präsentationscomputer. Nicht nur die Motorräder sind alle abgebrannt, auch die Mautstation ist davon betroffen. Attila und Alban Scheiber wollen das Museum wieder aufbauen – so kannst Du dich auf ein baldiges Wiedersehen freuen. Im besten Fall sollte es im Winter Ende 2021 fertiggestellt werden.
Radmarathon am Timmelsjoch: Sport, herrliche Landschaftskulisse und imposante Ausblicke
Wer das Timmelsjoch, wenn es offen ist, mit dem Rennrad befahren will, kann dies tun. Am 29.08.2021 findet der 40. Ötztal-Radmarathon statt. Das Event wurde von 2020 auf 2021 verschoben – es wurden 4.000 Startplätze von insgesamt etwa 17.000 Registrierungen vergeben.
Die Strecke beträgt 238 km und umfasst 5.500 Höhenmeter – das ist keine leichte Strecke für ungeübte Radfahrer. Beim 39. Ötztal-Marathon wurde der Rekord gebrochen: Mathias Nothegger aus Vorarlberg legte die Strecke innerhalb von 6 Stunden, 47 Minuten und zwei Sekunden zurück. Die Zeit war um 10 Minuten besser als die von Hugo Jenni erreichte Bestzeit im Jahre 2001.
Und jetzt bist Du an der Reihe? Wie möchtest Du den imposanten Pass am liebsten überqueren?
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